Hier kann ein Erfahrungsaustausch zwischen den betroffenen Menschen erfolgen. Es war mir damals wichtig dieses Forum zu erstellen um von meiner Leidenszeit und Erfahrungen zu berichten und vor allem um anderen Betroffenen ein wenig die Angst zu nehmen. Mir hätte das damals sehr geholfen, denn ich stand völlig alleine da. Einzig ein Gästebuch von meinem späteren Operateur gab mir ein wenig Hoffnung aber eben nur ein wenig, da ja nur positives darin stand. Hier soll ein freier Meinungsaustausch erfolgen ohne irgendwelche Menschen zu beleidigen oder schlecht zu reden. Bitte verhaltet euch fair zueinander! Jeder ist für sein Geschriebenes selbst verantwortlich und stellt seine Beiträge dauerhaft und kostenfrei zur Verfügung.
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vielen Dank für Deinen Denkanstoß. Ich muss zugeben, an diese Möglichkeit noch gar nicht gedacht zu haben, was sicherlich auch daran liegt, dass ich zu den Chirurgen mein vollstes Vertrauen habe. Ich würde gern Deine Bedenken zerstreuen, glaube aber nicht, dass mir dies mit folgenden Argumenten gelingen wird:
Erstens liegt mir ein OP-Bericht vor, den ich hier auch online gestellt habe. Zweitens sind auch während des minimalinvasiven Eingriffs Fotos anhand einer am Endoskop angebrachten Minikamera vom Innenleben des Zwerchfells angefertigt worden. Videos werden in aller Regel nicht gedreht. Und drittens waren meine Beschwerden vor dem zweiten Eingriff so gravierend, dass nur noch ein Zwerchfellbruch zu erwarten war. Das war für mich so sicher wie das Amen in der Kirche. Dasselbe gilt auch für die Zeit vor meiner ersten Operation.
Ich zweifle auch deshalb keine Sekunde an der Glaubwürdigkeit meines Arztes, weil die Vortäuschung einer falschen Diagnose nicht mit den Inhalten des Hippokratischen Eides vertretbar wäre. Zwar legt heute nicht mehr jeder Arzt diesen Eid ab, dennoch fühlt er sich rein moralisch betrachtet berufen, das Wohlergehen seiner Patienten sicherzustellen. Weshalb sonst ergreift jemand den Beruf des Arztes bzw. der Ärztin, der heute eh nicht mehr so gefragt ist wie noch vor wenigen Jahren - nicht zuletzt aufgrund der Defizite in unserem Gesundheitssystem?
Selbst wenn Dr. Thomas keine Hernie entdeckt haben sollte, gilt es als sicher, dass er mir ein zweites noch stabileres Netz implantiert haben dürfte, was ich jeden Tag bei jedem Schluckvorgang zu spüren bekomme. Solange diese Schluckbeschwerden anhalten, kann ich davon ausgehen, dass das Netz noch hält und seinen Zweck erfüllt - nämlich, dass ich nicht gleich wieder eine neue Hernie zu beklagen habe. Mutig war ich ganz gewiss nicht, mich für diese zweite OP zu entscheiden, denn schlimmer als meine Beschwerden vor dem Eingriff hätte es eh nicht mehr werden können.
Deine Bedenken hinsichtlich eines fehlenden "klaren Befundes", der mich dennoch zu dieser Entscheidung bewog, sind eben auch aufgrund des Beschwerdebildes kann ich nicht teilen, zumal der Chirurg vor jedem Eingriff eine Laparoskopie (Bauchspiegelung) durchführt, um nach etwaigen Deformationen zu suchen. In meinem Fall musste eine zweite Hernie geschlossen und der Magen reponiert werden. Die Indikation dazu wird stets erst während des Eingriffs gestellt. Sie kann vorher gar nicht gestellt werden, weil Hiatushernien in den meisten Fällen in den Voruntersuchungen nicht lokalisiert werden können und wenn doch, sind sie tatsächlich wesentlich größer als man vermutet hat.
Eine OP ist natürlich immer das letzte Mittel der Wahl. Daher übertrage meine Verhältnisse nicht auf Dich und hinterfrag zunächst Deine Beschwerden, die man ggf. auch medikamentös in den Griff bekommen kann. Ich bin auch kein "Freund" von operativen Eingriffen und würde auch niemandem dazu überreden wollen, zumal solche Eingriffe auch stets mit Risiken behaftet sind.
Solltest Du Fragen haben, stehe ich Dir gern wieder zur Verfügung.
Hab vielen Dank für dein Update. Ich bedaure es sehr für dich, dass du weiterhin diese enormen Einschränkungen hast. Was mich noch brennend interessiert ist, ob du es damals nicht als sehr hypothetisch empfunden hast, ohne jeglichen klaren Befund der auf ein Rezidiv hinweist, als ein Grund für eine erneute OP anzusehen? Das finde ich doch recht mutig. Wenn wir mal dumm denken, kann der Arzt dir im Nachhinein sonst was erzählen, was er bei der Operation gesehen hat. Mich hat doch sehr stutzig gemacht, das der Herr Dr. Thomas allein durch meine Beschreibung des Beschwerdebilds die exakt gleiche Diagnose wie bei dir gestellt hat. ( Ein Rezidiv, was dafür sorgt das der Magen ein Stück im Zwerchfell eingeklemmt ist) Als ich das bei dir in diesem Forum gelesen habe, hat sich meine Einstellung zu einer OP bei Herrn. Dr Thomas doch arg geändert bzw. Es wirft schon die Frage auf, ob diese Theorie stimmt. Hast du dich mal erkundigt ob es ein OP-Video gibt?
Zitat von DerSchwede im Beitrag #119Die Speiseröhre verläuft doch immer dem Herzen nahe, oder habe ich das völlig missverstanden?
Vor allem aber liegt das Zwerchfell in Herznähe. Und wenn das vom Magen aus getriggert wird, senden die Nervenfasern Signale in den Vorhof. So jedenfalls konstatierte es mein Chirurg.
ich habe mir Deinen Thread zur Löhde-OP einmal durchgelesen und stelle fest, dass jeder Körper anders auf einen solchen Eingriff reagiert.
Herzrasen hatte ich auch schon viele Male, sowohl vor als auch nach der OP. Begonnen hatte das nach meiner Corona-Infektion. Das waren offenbar sogenannte Adrenalinschübe, die ich über einen Zeitraum von fast einer Woche sogar mitten in der Nacht bekam. Geholfen hat mir dagegen Kefir als Getränk. Das Herz beruhigte sich schlagartig.
Zu erwähnen wäre noch, dass ich seit Beginn meines 22jährigen Leidensweges jedes Jahr eine Beschwerdepause von ca. 6 Monaten "genießen" durfte. Während dieser beschwerdefreien Zeit rutschte der Speisebrei auch durch den Ösophagus direkt am Herzen entlang, was aber nie zu Herzrhythmusstörungen führte. Diese traten erst auf, sobald sich der Magen offenbar wieder teilweise in die bestehende Hernie eingeklemmt hatte. Einen solchen Bruch konnte ich jedoch nie nachweisen, alle Untersuchungen verliefen negativ. Nicht zuletzt deshalb wurde ich dreimal stationär in der Psychiatrie behandelt und als Hypochonder abgestempelt.
Ich habe übrigens mal nach dem Linx-Band hier im Board gesucht und folgendes Ergebnis erhalten: Klick mal hier
Mit dem Triggern aufs Herz liegst Du goldrichtig. Bis sich meine Nervenfasern vom Eingriff erholt haben, wird noch eine Weile vergehen. Ich verfolge Deinen Thread gern weiter und berichte auch hier über den weiteren Verlauf über mich. Kleiner Tipp: Bei Beschwerden einfach mal einen Esslöffel natives Olivenöl einnehmen, das hilft bei mir zwar relativ kurz, soll aber die Verdauung fördern und ansonsten auch sehr gesund sein!
Eine Sache zu deinen Herzproblemen wollte ich noch anbringen. Ich hatte vor meiner OP Immer wieder zeitweise Herzrasen. Ich habe dies auf die Hernie und das Sodbrennen geschoben. Nach meiner OP war mein Herzschlag eine ganze Zeit lang enorm ruhig. Seit dem ich wieder normal esse habe ich bemerkt dass ich zeitweise beim und nach dem Essen ebenfalls Herzpochen bekommen hab (war beim Kardiologen wo nichts festgestellt wurde, na klar weil ich nichts gegessen hatte). Meine Vermutung sind nun zwei: 1. Die Speisen rutschen bei mir äußerst schlecht in den Bauch. Ich habe zwischenzeitlich das Gefühl, als würde alles in der brust hängen. Ob das jetzt nun mit dem sehr engen OP Bereich zu tun hat oder ob wieder eine Hernie da ist, muss ich noch untersuchen lassen. Wie dem auch sei, war das so ungefähr nach 4-5 Wochen nach der OP, also wo nach meinem Empfinden alles definitiv noch gut war mit der OP. Ich vermute nun das die Speise, welche sich vor dem Magen eingang stauen, einen ähnlichen Effekt auf das Herz wie eine Hernie haben. Sie triggern die Herznerven. Irgendjemand hat hier im Forum mal erzählt, dass jemand mit einem Linx Band, welches wieder entfernt wurde eine 6cm! Dicke speiseröhre entwickelt hat. Kann mir das also gut vorstellen mit dem triggern. 2. Andererseits verläuft die Speiseröhre nach der löhde OP direkt am Herz entlang. Was ja eins der Steckenpferde de löhde Methode ist. Hier kann ich mir vorstellen, dass dies direkt die herznerven triggern wenn etwas vorbeirutscht.
Die aktuelle Symptomatik spricht ziemlich eindeutig für eine Entzündung im Zwölffingerdarm, die ich seit 18 Uhr mit 40 mg Esomeprazol (pro Tag) versuche, wieder in den Griff zu bekommen. Eine bakterielle Entzündung (Helicobacter pylori) kann nicht ausgeschlossen werden. Ich habe zwar ein Antibiotikum im Haus, werde es aber erst nach einer gesicherten Diagnose einnehmen.
Das Problem: Man bekommt beim Gastroenterologen erst in Monaten einen Termin. Was bleibt dann noch übrig? Natürlich die Notaufnahme, die eh schon völlig überlastet ist. Und wie ich "meine" Klinik kenne, schicken mich die Ärzte sofort wieder nach Hause, ohne irgendwelche Untersuchungen durchzuführen.
Sogar mit einer Einweisung durch meinen Gastroenterologen mit Verdacht auf eine Hiatushernie wurde ich von der aufnehmenden Ärztin abgewiesen mit der Begründung, man könne die vom einweisenden Arzt angeordneten Untersuchungen "nicht verantworten". Heute wissen wir, dass die Klinik falsch gelegen hat.
Wenn das so weitergeht, krepiere ich eines Tages noch an einem Magenkarzinom. Die letzte Gastroskopie im Oktober 2023 war zwar negativ, aber eine dauerhafte Entzündung kann zu Blutungen (übrigens auch im Stuhl = Teerstuhl) führen. Ich müsste dringend eine Ösophagogastroduodenoskopie (ÖDG) in Anspruch nehmen.
Zitat von Gast im Beitrag #115Hallo Achim, Ich bin vor kurzem auf deine Leidensgeschichte gestoßen auf der Suche nach Erfahrungsberichten über Herrn Dr. Thomas. Jetzt wollte ich doch mal fragen wie es dir nun nach der zweiten Op geht? War diese aus deiner Sicht erfolgreich? Lg Steffi
Hallo Steffi,
vielen Dank für das gezeigte Interesse. Die OP im technischen Sinne war aus meiner Sicht erfolgreich, wenn ich den Angaben meines OP-Berichts Glauben schenken kann. Und ich denke auch, dass sie so durchgeführt wurde. Die bei mir aufgetretene besondere Symptomatik "Herzrhythmusstörungen" hat sich seither kaum verbessert. Auch beklage ich nach wie vor meine Schluckstörungen, die sich nur äußerst langsam verbessern.
Ich wurde am 22. Februar 2023 ein zweites Mal operiert. Das liegt gerade mal erst 78 Tage zurück, wenn ich richtig gerechnet habe. Der Heilungsprozess dauert zwischen 8 Monaten und zwei Jahren. Dr. Thomas meinte aber im Abschlussgespräch noch in der Klinik, er sei zuversichtlich, dass das zweite Netz sehr lange halten dürfte, wenngleich es sich nach 2 Jahren auflöst (resorbierendes Netzimplantat). Was danach passiert, weiß der liebe Gott. Himmel, bewahre mich vor weiteren leidensreichen Jahren!
Ich habe mir aber vorgenommen, keine weitere OP mehr durchführen zu lassen, egal, was auf mich zukommen mag. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Und nur daran kann ich mich klammern.
Derzeit durchlebe ich einen Teufelskreis mit starkem Magenpochen, das ich nur stoppen kann, wenn ich deftige Speisen zu mir nehme, also den Magen "abdichte". Nur mal zwischendurch ein Joghurt oder ein Eis etc. ist nicht mehr drin. Die Qualen danach sind enorm. Ich muss mir dann anschließend entweder einen Streichkäse oder Griebenschmalz in den Hals schieben, damit das Pochen auszuhalten ist. Säureblocker helfen nicht.
Was sich da im Magen genau abspielt, ist und bleibt mir ein Rätsel. Dieses Pochen verläuft symmetrisch mit meinen Herzrhythmusstörungen wie viele andere Unregelmäßigkeiten im Magen auch. Die Nervenfasern sind bei mir so angelegt, dass immer wieder "nur" das Herz attackiert wird. Sodbrennen oder Ähnliches kenne ich nicht. Die Lebensqualität ist an manchen Tagen gleich NULL.
Ach, noch etwas: Bananen habe ich bislang auch in akuten Fällen immer vertragen: Eine Bananenspeise hätte mich vor wenigen Tagen fast "umgehauen", ich bin fast kollabiert. Das hängt aber vermutlich mit dem Zusammenspiel zwischen den Nervenfasern und den Enzymen zusammen, die der Körper selbst für den Stoffwechsel bildet. Verändern sich diese, kommt es zu "Kollisionen". Meine Kollision äußerte sich - wie konnte es auch anders sein - in extrem starken Extrasystolen, etwa 2 Stunden lang im Dauerfeuer. Und so etwas passierte mir nach dem Verzehr einer einzigen kleinen Banane, die ich in einen Speiseqaurk hineingequetscht hatte.
Fazit: Solltest Du auf eine OP in Berlin spekulieren, dann kann ich Dir den Oberarzt Thomas wärmstens empfehlen, wenngleich er keine Wunder vollbringen kann. Er ist fachlich mehr als kompetent und vor allem menschlich ein Ass. Ich habe drei persönliche Gespräche während meines letzten Aufenthaltes mit ihm führen dürfen. Er nahm sich Zeit und beantwortete mir jede noch so dumme Frage. Meinen OP-Bericht habe ich dieser Nachricht noch einmal beigefügt.
Zitat von Hansdampf im Beitrag #109Bockwurst war bei mir auch sehr problematisch. Das liegt wahrscheinlich am Darm, der rutscht sehr schlecht durch. Ich habe auch festgestellt, dass die ersten Bissen manchmal stecken bleiben, später läuft es besser.
UPDATE 39. postoperativer Tag:
Der Darm kann ja eigentlich nicht für die Schluckbeschwerden verantwortlich sein. Ich habe am Ostersonntag einen sehr schmerzhaften Schluckvorgang von ca. 45 Minuten aushalten müssen: Ein winziges Stück vom Hackbraten blieb mir förmlich im Halse stecken, wollte einfach nicht rutschen. Ein Schluck Wasser sollte diesen Vorgang beschleunigen, verschärfte jedoch die Situation. Kein Tropfen davon wollte den Ösophagus passieren. Der Druck im Hiatus verstärkte sich zunehmend.
Panikartig steckte ich den Finger in den Mund und konnte daraufhin endlich rückwärts "essen", aber nur in vereinzelten Schüben, bis ich endlich Erleichterung verspürte. Und so etwas passierte mir noch am 38. postoperativen Tag. Mit dem Darm kann das nicht im Zusammenhang gestanden haben, die Ursache war meines Erachtens nach das stark angespannte Netzimplantat, das beim Schlucken die Speiseröhre kaum erweitern lässt.
Im OP-Bericht steht zwar, dass der Ösophagus nicht eingeengt wurde. Das mag zutreffen, aber wenn sich beim Schlucken die Speiseröhre dehnen muss, sich aber aufgrund des Netzes kaum dehnen kann, dann hat man ein Problem. Oder sieht das jemand anders?
Ein kleiner Wermutstropfen dabei ist, dass sich das Netz innerhalb der nächsten 2 Jahre auflösen soll. Dieser Auflösungsprozess muss ja bereits am Tag nach dem chirurgischen Eingriff begonnen haben, hat aber auch Vor- und Nachteile: Bliebe das Netz so stabil wie es sich aktuell anfühlt, würden die Schluckprobleme zwar bleiben, meine HRS jedoch im erträglichen Rahmen verlaufen. Ganz weg bekomme ich sie wohl nie.
Löst es sich auf, besteht die Gefahr einer neuen Hernie mit all ihren Nebenwirkungen - bei mir ja leider immer wieder nur und ausschließlich diese ekelhaften Herzrhythmusstörungen. Liebend gern würde ich mit jeder anderen Symptomatik tauschen.
Der Idealfall wäre, dass sich das Netz auflöst und ich dennoch stabil bleibe. Diese dritte Möglichkeit stellte mir OA Thomas in Aussicht. Da ich aber meinen Optimismus nach 24 Jahren Zwerchfellbruch und HRS völlig verloren habe, habe ich wenig Hoffnung auf eine dauerhafte beschwerdefreie Zeit. Warten wir`s ab ...
Ich kann seit heute wesentlich besser schlucken. Das implantierte Netz wird sich den Gegebenheiten angepasst haben bzw. noch weiter anpassen. Eine Bockwurst meide ich noch, aber kleingeschnittener Wurst- und Käseaufschnitt bereiten keine Probleme mehr.
Ich darf nur nicht zu hastig essen und muss ab einer bestimmten Magenfülle die Häppchen immer kleinerer werden lassen. Ansonsten kehren die anfänglichen Schluckprobleme zurück. Ist der Magen "überfüllt", entsteht ein Druck im Magenfundus. Ich stelle das Essen unverzüglich ein und nehme in solchen Fällen einen gehäuften Esslöffel Sab Simplex-Suspension, um die Verdauung zu beschleunigen.
An vereinzelten Tagen reagiert das Herz mit HRS trotz niedrigem Blutdrucks, weil die Magenschleimhäute auf bestimmte Lebensmittel noch sehr sensibel reagieren. Das kann oftmals ziemlich belastend sein, aber die Tage, an denen das Herz Kapriolen bereitet, werden weniger. Fragt sich nur, wie lange das gut geht.
Zitat von Hansdampf im Beitrag #102Ich musste erstmal etwas länger im Krankenhaus bleiben, bis ich wieder etwas schlucken konnte. In der Zeit wurde der OP-Bereich einmal geweitet.
Heisst das, dass Du nach der ersten OP ein zweites Mal während desselben Krankenhausaufenthaltes unter`s Messer musstest?
Zitat von Hansdampf im Beitrag #100Also bei mir war die Speiseröhre extrem eingeengt und ich konnte zwei Tage gar nichts mehr schlucken, noch nicht einmal Speichel. Seit der OP ist mir oft etwas schwer stecken geblieben und es hat bis zu einer halben Stunde, mit würgen und spucken gedauert, bis es wieder frei war. Kaputt gegangen ist bei den Aktionen nichts. Herr Thomas hat mich auch nach der OP darauf hingewiesen, dass durch das Essen nichts kaputt gehen kann.
Wie lange hat es vom Tag Deiner OP an bei Dir gedauert, bis Du wieder "normal" schlucken und verdauen konntest?
Weil wir beim Thema sind: Mein erster Schluck Wasser nach der OP war grausam, zeitweise eigentlich gar nicht möglich. Angesagt war daher für eine ganze Weile eine Infusion, um den Flüssigkeitshaushalt abzudecken - nicht zuletzt vor dem Hintergrund meiner Niereninsuffizienz, die mich zwingt, täglich mindestens 2 Liter Flüssigkeit zu mir zu nehmen.
Bis ich das Wasser einigermaßen runter bekam, vergingen einige Stunden. Am Abend erst klappte es zunehmend besser damit - bis ich mir die bereits erwähnte Vanillemilch löffelweise zuführte, was zu einer schwerwiegenden und quälenden Herzattacke führte. Diese extreme Form meiner HRS ist seitdem aber nicht wieder aufgetreten.
Zitat von BCY im Beitrag #98Ich möchte jetzt nicht wieder die Diskussion anfachen bzgl Einengung und OP-Bericht. Jedoch gibt OA Thomas meinen Erfahrungswerten nach den Patienten mündlich weiter wieweit er die Speiseröhre einengt. Bei mir waren es zB auf 1,4 cm und bei einem guten Freund auf 1 cm.
Im persönlichen Abschlussgespräch hat er mich auf die Einengung der Speiseröhre nicht hingewiesen. Lediglich im Vorgespräch am Tag vor dem Eingriff, an dem die Voruntersuchungen stattfanden, wies er mich darauf hin, dass ich die Wahl hätte: Entweder dauerhafte Schluckbeschwerden oder Herzrhythmusstörungen. Ich entschied mich für die erste Variante.
Zu diesem Zeitpunkt wusste er jedoch noch nicht, welche Defekte er während der Bauchspiegelung vorfinden würde. Die daraufhin praktizierte Vorgehensweise kennen wir aus seinem OP-Bericht, den wir in dieser Diskussion möglichst nicht ausblenden sollten.
Zitat von BCY im Beitrag #95Ich denke OA Thomas wird es um ne Spur noch enger gemacht haben, damit sich die Speiseröhre nicht mehr raufschieben kann. Wird dauern, bis die Speiseröhre mit diesen Gegebenheiten umgehen kann m.
Im OP-Bericht steht, ich zitiere:
ZitatSchließlich kann ein Zügel um den Oesophagus gelegt und gefasst werden. Nun vorsichtige schrittweise Entwicklung des Oesophagus aus dem Mediastinum. Dorsal kann der Oesophagus gut mobilisiert werden. [...] Der Oesophagus wird nicht eingeengt.
Letzterer Satz stand auch in dem Bericht vor 2 Jahren. Auch damals hatte ich postoperative Schluckprobleme, die sich aber nach mehreren Wochen gelegt hatten.
@Der Schwede: Fleisch und Wurst werden offenbar unterschiedlich verdaut. Die Wurst ist mit Pelle überzogen, die eigentlich erst Schluckprobleme bereitet. Es sind ja bei mir weniger Probleme beim Schlucken als vielmehr Probleme im Bereich der Speiseröhrenmündung, der Cardia. Die verzehrte Bockwurst (obwohl sehr kleingeschnitten) ließ der Mageneingang gar nicht erst passieren, im Oberbauch entstand ein enormer Druck. Ich "musste" nicht erbrechen (hatte keinen Würgereiz), tat es aber, um weitere Schäden zu vermeiden.
Daraufhin beruhigte sich die Situation allmählich. Allerdings wurden bei diesem Vorgang meine Stimmbänder ein wenig lädiert, was ich erst beim Telefonieren bemerkte. Danke für Deinen Hinweis, ich werde ihn beherzigen.
Um 19 Uhr habe ich erstmals eine Bockwurst zu mir nehmen wollen - in kleinen zerschnittenen Häppchen. Dieser Versuch erwies sich als eine totale Fehleinschätzung meinerseits, ich musste Teile des Speisebreis erbrechen, um nicht daran zu ersticken. Es war die Hölle! Vermutlich kann der Ösophagus die Wurstpelle noch nicht richtig verarbeiten.
Am Vortag war ich zum indischen Essen eingeladen, habe alles sehr gut vertragen und auch extrem kleine Fleischhäppchen zu mir nehmen können. Der Oberbauch brennt noch wie Feuer. Kann ich mit solchen Aktionen das Netz beschädigen oder etwas anderes kaputtmachen?
Ansonsten aber guter postoperativer Verlauf - hin und wieder mit leichten HRS, die sich aber zunehmend abschwächen.
Zitat von BCY im Beitrag #92Das OA Thomas mittlerweile auch resorbierbare Netze benutzt finde ich interessant. Anscheinend dürften die Erfahrungswerte gut sein, wenn er selber auch schon darauf setzt.
Ja, das hat mich auch (positiv) überrascht. Ich erlebe momentan eine fast beschwerdefreie, postoperative Zeit (mit diesem Netz). Im Gespräch am vergangenen Sonntag mit OA Thomas merkte er kurz an, sich "ziemlich sicher" zu sein, dass ich so schnell kein Rezidiv mehr zu erwarten habe. Diese Einschätzung kommt sicherlich nicht von ungefähr, sondern ist offensichtlich die Erfahrung mit anderen Patienten, denen ein resorbierbares Netz implantiert wurde.
Heute erhielt ich meinen OP-Bericht, den ich diesem Posting anhänge. Die Platzierung des bereits erwähnten Phasix-Netzes habe ich im Bericht gelb markiert. Es resorbiert sich innerhalb der nächsten 2 Jahre, so Dr. Thomas. Ein Vergleich zur Größe der Netze in 2022 und aktuell in 2024 verrät: 2022 wurde ein 3x4 cm-Netz platziert, am 22.02.2024 ein 3x6 cm großes Netz implantiert.
Nachdem ich der Chefsekretärin Frau Zillmer einen Blumenstrauß über Fleurop habe zukommen lassen, erhielt ich folgende Nachricht:
ZitatSehr geehrter Herr F.,
erst einmal herzlichen Dank für den wunderschönen Blumenstrauß, der heute angekommen ist. Ich habe mich sehr gefreut. Der OP-Bericht ist leider noch nicht im System, da Herr Thomas das ganze WE Dienst und bis in die Nacht operiert hat. Sobald der OP-Bericht fertig ist, sende ich Ihnen diesen per Mail im PDF-Format zu.
Eure guten Wünsche für meinen Korrektureingriff haben Früchte getragen. Heute nur im Telegrammstil folgendes:
1. Ich habe die Reise nach Berlin und zurück gut überstanden 2. Aufnahme und OP am 22.02.2024, Entlassung heute am 25.02.2024 3. Aktuell liegt nur Arztbrief vor, OP-Bericht folgt über den Postweg 4. Diagnose: kleine, symptomatische Rezidiv-Hiatus Hernie mit Einklemmung von Omentum paraoseophageal
Ich habe 3 sehr ausführliche Gespräche mit Herrn Dr. Thomas führen können, die sehr aufschlussreich waren. Mehr dazu später. Zu Ziffer 4 folgendes Suchergebnis:
ZitatDer Mageneingang bleibt zwar unterhalb des Zwerchfells, aber ein unterschiedlich großer Magenanteil schiebt sich neben die Speiseröhre in den Brustraum. Diese Form eines Zwerchfellbruchs ist selten, kann aber zu schweren Komplikationen führen.
Und eben diese Komplikationen habe ich ja seit April 2023 erleben müssen. Die 2 cm "kleine" Hernie lag im Bereich des ersten Bruchs und wurde nach dem Reponieren des Magens wieder verschlossen. Das Netz blieb unangetastet. Es wurde ein zusätzliches Netz implantiert (laparoskopische Hiatoplastik mit zirkulärer Netzaugmentation Phasix 6x3cm Langzeit resorbierbar).
Von einer Fixierung des Magens hat der Chirurg abgesehen, weil er der Ansicht ist, dass der Magen sich so sehr dehnt, so dass er sich nach einer Gastropexie bei Vorliegen einer neuen Hernie eh wieder in den Bruch einklemmen würde.
Stichwort Ernährung: Der Chefkoch im Vivantes hat sich auf Hernienpatienten umgestellt, praktiziert die modulare Küche und hat mir erstklassige, pürierte Speisen serviert. Jedes pürierte Lebensmittel wie etwa Brokkoli oder die Kartoffel wird geformt und sehr ästhetisch auf einem Teller präsentiert. Das Auge isst ja bekanntlich mit! Hier ein Häufchen Kartoffelpüree, daneben zwei kleine Häufchen pürierten Brokkoli und so weiter. Dazu eine passende Soße. Das war für mich ein Gedicht auf der Zunge.
Probleme gab es beim Verzehr einer Vanillemilch am Abend nach dem Eingriff: Ich bekam extrem starke HRS, ein Arzt musste kommen und ein EKG schreiben. Der Schub ließ nach 45 Minuten endlich nach. Seither sind noch keine neuen Probleme wieder aufgetreten.
Dr. Thomas erklärt sich diese Attacke mit fehlenden Enzymen, die normalerweise mit der Schleimhaut zusammenarbeiten. Der Vergleich zur Entwicklung von Allergien hinkt zwar ein wenig, ist aber angemessen. Und weil das so ist, änderte sich mein Krankheitsbild von Tag zu Tag, mal habe ich Erdbeeren zu mir nehmen können, am nächsten Tag bekam ich davon HRS, dann klappte es mit einer Vanillesoße, am nächsten Tag quittierte der Magen diese mit einem neuen Schub. Es war die Hölle.
Dr. Thomas meint, ich sei mit meinen HRS einer der wenigen Menschen, über deren Symptomatik man noch keine Studien anfertigen lassen hat. Das erklärt auch die Unkenntnis der meisten Gastroenterlogen, die Patienten wie mich gern in die Psychiatrie schicken, anstatt die Ursache dieses Phänomens zu hinterfragen.
Ich werde in einem neuen Thread ausführlicher über mein Abenteuer in Berlin berichten. Vorher verlinke ich von hier aus auf den neuen Thread und von dort auf diesen, damit der Kontext erhalten bleibt. Habt bitte noch ein wenig Geduld, ich muss mich erstmal sammeln ...
auf dem Portal des Vivantes Krankenhauses fand ich gestern das erste Mal einen sehr kompetenten Artikel zum Thema "Refluxchiurgie" - bitte hier klicken.
Darin werden auch die Herzbeschwerden thematisiert:
ZitatEin Zwerchfellbruch/ Hiatus Hernie liegt genau hinter dem Herz. Drückt Gewebe in den Bruch, kann das Herz gestört werden. Manche Patienten klagen über Herzschmerzen, andere über Herzrhythmusstörungen. Ist ein Zwerchfellbruch Ursache dieser Beschwerden, helfen Medikamente selten.
Andere Kliniken nennen in ähnlichen Statements lediglich die bekanntesten Symptome wie Sodbrennen etc. Von einer Bedrängung des Herzens ist in diesem Beispieltext nicht die Rede:
Ich habe die Klinik um eine Korrektur gebeten, keine Rückmeldung. Patienten sind der letzte Dreck, von diesen Leuten lässt man sich doch nicht belehren! Ich verstehe nicht, weshalb die Gastroenterologen und Chirurgen so unterschiedlich ausgebildet werden. Hier in der Region, wo ich wohne, habe ich fast alle Gastros durch, die mich stets auslachten, wenn ich denen erzählte, vom Verzehr einer Mahlzeit Herzrhythmusstörungen zu bekommen.
So, ich bin dann mal weg - fahre morgen ins Vivantes zu den Voruntersuchungen und werde am Folgetag operiert (so der Plan). Aktuell bin ich nicht mehr so sehr auf die horizontale Liegeposition angewiesen, so dass die Reise möglich sein wird. Mein Koffer wiegt 7,8 kg (kann ich aber rollen) zzgl. Rucksack auf dem Buckel. Tragen darf ich nach der OP nur maximal 4 kg. Wie ich das hinkriegen soll, ist mir ein Rätsel.
Zitat von DerSchwede im Beitrag #84Du wirst es schaffen. Einige von uns kommen ja sogar aus anderen Ländern, um in Deutschland operiert zu werden.
Deine Zeilen machen mir zwar Mut, danke dafür, aber "meine" Symptomatik ist ja nicht vergleichbar mit den Beschwerden anderer Patienten, wenngleich ich diese nicht herunterspielen möchte. Jeder hat so seine Last zu tragen.
Herzrhythmusstörungen und extremes Pochen in der Magenkuhle sind jedoch eine ganz andere Hausnummer, weil sie zahlreiche Nebenwirkungen mit sich bringen, die extrem ekelhaft sein können. Und genau diese Schübe erlebe ich gerade. Sie reißen dir den Boden unter den Füßen weg. Selbst wenn ich nichts gegessen habe, spielt der leere Magen verrückt. So schlimm war es noch nie!
Meine Anreise nach Berlin ist nicht abhängig von der Entfernung, sondern vom Gesundheitszustand. Und wenn dieser Zustand ständiges Liegen erforderlich macht, weil ich es in der vertikalen Position kaum noch aushalte, dann habe ich ein Problem.
Die nächste OP ist für den 22. Februar 2024 in Berlin vorgesehen, zumindest aber die Aufnahme. Neu ist, dass man einen Tag vorher vorstationär untersucht wird, dann irgendwo übernachten muss und am Folgetag bereits um 7 Uhr stationär in der Station 52 aufgenommen wird.
Meine größte Sorge ist, ob ich überhaupt in der Lage sein werde, den Weg nach Berlin anzutreten, weil ich in den letzten Tagen an jedem Vormittag bis in den Abend hinein starke Schübe erlebe, folgedessen nicht reisefähig bin, geschweige denn in der Lage, das Haus zu verlassen.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Sekretärin am Telefon sehr gereizt war, als ich soeben danach fragte, ob ich am Aufnahmetag nüchtern zu erscheinen habe. Wenn man bei ihr mal ein Wort überhört hat und noch einmal danach fragt, bricht für sie eine Welt zusammen.